McCoi an Kawasaki Versys ...
Der Injektor
Der Einbau des Injektors kann unter gewissen Umständen ziemlich nervig und anstrengend werden. Besonders dann, wenn man sich wie ich ganz bestimmte Dinge in den Kopf gesetzt hat und diese unbedingt umsetzen will.
Die Idee
Anfangs wollte ich unbedingt einen Doppelinjektor verbauen, da mir nur die beidseitige Ölung als die vernünftig geeignte erschien.
Für diesen Zweck kaufte ich mir den Dualinjektor vom Scottoiler.
Diese Anschaffung sollte sich jedoch im Nachhinein als Fehlinvestition herrausstellen.
An eine Ritzelölung traute ich mich aber nicht so recht heran, da es an der Versys keine so gut geeigneten Befestigungspunkte gibt.
Trotz mehrfacher Modifikationen der Injektorrohre gelang es nicht, den Injektor dazu zu bewegen, dass dieser nicht leer lief.
Das Problem bei den Doppelinjektoren sind die beiden "kommunizierenden" Röhrchen. Durch das höher liegende Röhrchen gelangt Luft in den Injektor und durch das tiefere läuft dann immer das Öl raus.
Nach mehreren Ölflecken in meiner Garage habe ich das Doppelinjektorprojekt mittels Scotti-Schrottoiler dann als gescheitert betrachtet und mich vorerst auf ein funktionierendes Singelinjektorkonzept konzentriert.
Die (vorübergehende) Lösung
Im Grunde ist der Injektor ganz einfach aufgebaut. Er besteht aus Messingrohr mit nun 4x0,5mm. Dieses gibt es z.B. bei Conrad oder in Modellbauläden. Anfänglich benutzte ich 3x0,5mm-Rohr. Allerdings waren die 2mm Innendurchmesser zu wenig.
Durch biegen habe ich das Messingrohr so in Form gebracht, dass es der Form der Schwinge folgt. Befestigt habe ich es mit selbstklebenden Schlauchschellen, welche dem McCoi beiliegen.
Um zu verhindern, dass sich das Messingrohr in den Schlauchschellen verdrehen kann, habe ich mir einen Bolzen drehen lassen, welcher in seinen Grundmaßen der Aufnahme des "Heckjack" gleicht. Ergänzend hat er aber auf der Gewindeseite einen 15mm langen M6-Gewindestift. Diesen Bolzen habe ich an der Schwinge montiert. (Man kann auch eine eventuell vorhandene Prismenbuchse aufbohren und einen Gewindestift einsetzen.)
Von einer gebogenen, großen Unterlegscheibe gehalten und mit einer selbstsichernden Mutter befestigt, ist das Injektorrohr somit vor dem Verdrehen gesichert. Wenn ich Zeit habe, werde ich noch eine Scheibe Moosgummi dazwischen legen, um das Messingrohr vor mechanischer Beschädigung zu schützen
Da das Messingrohr recht unflexibel und somit schwer am Kettenblatt auzurichten ist, habe ich am Ende eines der Injektorrohre des Scottoilers verbaut. Somit hatte das Teil wenigstens noch was gutes... Die so genannten "Flextubes" des Scottoilers gibt es übrigens auch einzeln zu kaufen.
Ausgerichtet wird der Injektor so, dass die Ölaustrittsöffnug auf etwa 6 Uhr liegt. Man sollte jedoch darauf achten, dass sich der Injektor nicht zu nah an der Kette befindet, da er sonst beim rückwärts schieben abgerissen oder verbogen werden kann.
nach langer Zeit...
Es hat mir einfach keine Ruhe gelassen und der Gedanke an eine funktionierende Doppelschmierung wollte nicht gehen. Darauf hin habe ich mir ein paar Messingrohre besorgt, 2mm, 3mm und 4mm und habe angefangen zu basteln.
Immer wieder habe ich neue Dualinjektoren gebaut, welche prinzipiell funktioniert haben, denn leer gelaufen ist von denen keiner, aber die Ausrichtung am Kettenblatt brachte nie das Ergebnis, welches ich mir vorgestellt hatte.
Das Problem an der Sache war das Kettenblatt. Durch den schmalen Ring ist man recht beschränkt, was die Ausrichtung angeht. Zu weit oben bedeutet nachjustieren beim Kette spannen, zu weit unten bedeutet Gegenschlagen der Kette. Zwei Injektoren hat es abgerissen, ein anderer wurde von der Kette etwas verunstaltet.
Also blieb nur noch die Lösung der Ritzelschmierung. Doch das sollte bei der Versys angeblich so schwierig sein, da es keine vernünftige Möglichkeit gibt, das Messingrohr irgendwo zu befestigen.
Aber wie heißt es so schön: wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Also dann - ich habe mich zu einer etwas anderen Methode entschieden. Das Messingrohr habe ich am Rahmen entlang gebogen, so dass es genau anliegt. Dann habe ich es mit Klebeschellen justiert und mit Kfz-Dichtungssilikon fixiert (Kfz-Silikon ist ölbeständig).
Der eigentliche Injektor besteht aus einem 4mm-Rohr, in welches zwei 2mm-Röhrchen eingesetzt sind. Das 4mm-Rohr habe ich auf das 3mm-Rohr aufgeschoben und verlötet.
Die Ausrichtung der Injektoren erfolgte vor dem verlöten, da sich das Messing in dem engen Raum um das Ritzel schlecht biegen läßt (vielleicht habe ich auch nur zu große Hände...).
Die Injektorröhrchen haben bei dieser Installation keinen Kontakt zum Ritzel. Das Öl wird durch den Sog des Ritzels mitgenommen. Sollte trotzdem mal ein Tropfen "daneben" gehen, dann fällt dieser auf den Gummiring, welcher auf Vorder- und Rückseite des Ritzels vorhanden ist.
Die geamte Installation ist recht stabil und durch die gewisse Federspannung, welche das Messing hat, kann man auch irgend wann mal das Ritzel demontieren, ohne den Injektor zu verbiegen.
Nach einigen Kilometern mit der Ritzelölung kann ich folgendes sagen: sie sieht vielleicht nich sonderlich schön aus, aber sie funktioniert wunderbar. Das Kettenbild zeigt eine gleichmäßige Ölung auf beiden Seiten der Kette.
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